Performing Lectures
Donnerstag, 6. April 2006
um 20.30 Uhr im Atelierfrankfurt
Hohenstaufenstr. 13-25, 60327 Frankfurt

LINA LINDHEIMER / MALTE SCHOLZ / TOBIAS BRENK (D):
Drei Lecture Performances




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Als Triple-Bill präsentiert Unfriendly Takeover drei studentische Arbeiten, die im Rahmen eines Szenischen Projekts mit Rabih Mroué am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen entstanden sind. Alle drei Lecture Performances verbindet nicht nur die reflektierte Auseinandersetzung mit dem Format, sondern auch das Nachdenken über den Status von Dokumenten und über Techniken der Selbstpräsentation.

Lina Lindheimer: "Spurensuche / Ein Bericht"
"Spurensuche" stellt Wahrheit her und berichtet über eine Untersuchung der öffentlichkeit, deren man selbst Teil ist, solange die eigene Identität eindeutige Koordinaten aufzuweisen vermag. "Spurensuche" eruiert die Glaubwürdigkeit verschiedenartiger Dokumente und täuscht die Möglichkeit absoluter Kontrolle durch vermeintliche Transparenz gegebener Informationen vor.
Mit Dank an: Katharina Bischoff, Philipp Schulte, Rabih Mroué

Malte Scholz: "Don't forget to *** *** ***"
"Während einer 17stündigen Schicht saß ich als Pförtner im Schauspiel Frankfurt hinter der Glasscheibe eines kleinen, rechteckigen Kastens. Während dieser 17 Stunden schrieb ich eine Performance Lecture nieder, die sich Elementen aus Metadiskussionen über Performance Lectures, aber auch schlichten handschriftliche Notizen bedient.
Das entstandene 22-Seiten-Dokument ist die Grundlage für eine Lecture Performance, die 'im Begriff ist zu entstehen'. Es werden Möglichkeiten ausgelotet, in welche Richtung sich diese Lecture weiter entwickeln könnte und auch dabei auftauchende Probleme der Selbstpräsentation erörtert. Alle Ideen werden durch Worte gebildet. Der Rest liegt an deinem Vorstellungsvermögen."

Tobias Brenk/Mike May: "Photographed by Mike May"
"Mike war blind nachdem er als Kind mit Chemikalien einen Schlammkuchen backte. Seit dem Jahr 2002 ist er es nun nicht mehr: Ein Chipimplantat ersetzt die zerstörten Stäbchen und Zapfen in seiner Netzhaut und sendet andauernd Lichtinformationen an seinen tragbaren Computer. Dieser wandelt die Daten um und sendet elektrische Signale über ein Flachbandkabel an Mikes Nervensystem weiter. Im Computer sind die Bilder aus Mikes Auge speicherbar."

Mit freundlicher Unterstützung durch das Künstlerhaus Mousonturm
Lina Lindheimer
erhielt ihre Tanzausbildung bei Waltraud Luley in Frankfurt am Main sowie das Diplom für Bühnentanz der Tanzakademie der Hogeschool voor de Kunsten Arnhem in den Niederlanden. Seit 2001 arbeitet sie als freischaffende Tänzerin mit Choreographen wie Myriam Gourfink, Martin Nachbar, Mart Kangro und Christina Ciupke, sowie als Choreographin und Darstellerin für Herman van Veen. Ihre erste eigene choreographische Arbeit "Berliner Tänzer" wurde 2004 u.a. im Rahmen des Context#1 Festivals im HAU in Berlin gezeigt. 2005 entstand während einer Gasthörerschaft am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen das Stück "Spurensuche".

Malte Scholz
studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Frankfurt/Main. Seit Wintersemester 2003/04 Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Mitarbeit bei Projekten und Festivals als Assistent/Performer/Autor für Tim Etchells, Laurent Chétouane, Xavier Le Roy und Rabih Mroué.

Tobias Brenk
studierte Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen und produzierte verschiedene szenische Projekte im Rahmen von Seminaren mit Prof. Heiner Goebbels, Marina Abramovic, Nik Haffner, Rabih Mroué and Otmar Wagner. Während seines Studiums erarbeitete und produzierte er u.a. den Kurzfilm "26 Morgen" (zusammen mit Katharina Bischoff), das Hörstück "Appetito!", die Dienstleistungsperformance "Salon Partisanne - Morgen ist auch noch ein Tag!" an der Volksbühne Berlin, sowie die Installation "Blackbox. Bitte verlassen Sie den Raum so wie Sie ihn vorzufinden wünschen!" (mit Franziska Bornkamm und Eva Chytilek), die u. a. bei Plateaux am Künstlerhaus Mousonturm, auf Kampnagel in Hamburg und bei der Ruhrtriennale in Essen zu sehen war.